Samstag, 25. März 2017

Elfenmacht - Bernhard Hennen

Elfenmacht

Genre: High-Fantasy
Autor: Bernhard Hennen
Verlag: Heyne
Preis: 18 €
Seiten. ca. 570
ISBN: 978-3453268913

1.     Handlung: Die Kinder Nandalees, Emerelle und Meliander, wachsen auf dem Blauen Stern, dem Himmelsschiff des Sängers auf. Die errschaft über Albenmark ist noch immer in den Händen der Himmelsschlangen, doch wer wird in der nahen Zukunft über Albenmark herrschen. Emerelle und Meliander begeben sich beide auf die Suche. Emerelle möchte ihre Mutter finden, doch Meliander ihren dunklen Bruder. Finden die beiden noch einmal zusammen? Noch ahnen die beiden nicht, dass sie das Schicksal Albenmarks für immer verändern werden.
Ein weiterer Band der fantastischen Elfenreihe von Bernhard Hennen. Nach seiner letzten Reihe Drachenelfen nun eine neue Geschichte aus der Welt der Elfen.
2.     Schreibstil: Der Schreibstil Bernhard Hennens konnte mich wieder einmal vollkommen überzeugen. Ich liebe seine Naturbeschreibungen und auch seine Art Personen zu charakterisieren konnte mich bis jetzt in jedem seiner Bücher überzeugen. Besonders interessant ist es auch, dass die verschiedenen fantastischen Völker mit sehr unterschiedlichen Sprechweisen ausgestattet wurden und analog dazu auch die Figuren. Man bemerk also sofort welche Person spricht anhand ihres Ausdrucksvermögens, ihrer Wortwahl oder ihrer Artikulation. Die Wortwahl gefällt mir im großen und ganzen auch recht gut, auch wenn ich mir manchmal ein paar komplexere Begriffe gewünscht hätte.
3.     Charaktere: Es hat mich unglaublich gefreut wieder in die Welt und in die Charaktere, die mir schon aus vielen anderen Büchern bekannt sind, einzutauchen. Vor allem die wiederkehrenden haben mir besonders gut gefallen, auch wenn es in den anderen Büchern eher Nebenfiguren waren wurden sie in diesem wieder in neues Licht gerückt. Ich möchte an dieser Stelle für echte Fans nicht die vorkommenden Personen verraten. Emerelles Zwillingsbruder Meliander fand ich dagegen etwas schwächer beschrieben als andere Charaktere, die mich mehr in ihren Bann reißen konnte. Natürlich war es besonders spannend die Vergangenheit Emerelles zu erfahren, die man nur als die starke Anführerin und Königin der Elfen kennt.
4.     Umsetzung: Die Umsetzung des Buches fand ich um ei vielfaches besser als die Drachenelfen Reihe, die mich ein kleinwenig enttäuscht hatte. Es gibt in diesem Buch zwei Handlungsstränge. In dem einen begleiten wir Emerelle, in dem anderen Meliander. Diese sind auch einigermaßen gleichmäßig aufgeteilt. Zwischendurch gab es ein Zwischenkapitel aus einer anderen Sicht, welches meiner Meinung nach nicht so wirklich in das Buch passte. Ansonsten habe ich den Handlungsstrang von Emerelle ein klein wenig lieber verfolgt als den von Meliander. Auch das Zusammenführen der Handlungsstränge und das halten des Spannungsaufbaus ist Bernhard Hennen in diesem Buch um ein vielfaches besser gelungen als in den Drachenelfen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und wirklich jede Seite hat mich gefesselt. Das mag auch an der Länge liegen, die im Vergleich mit den anderen Büchern, sehr viel kürzer ist.
5.     Cover: Das Cover des Buches ist unglaublich schön und sehr passend mit dem rot-blau Verlauf im Hintergrund. Auch das Schwert der Elfensaga ist wieder auf dem Cover zu finden. Das Cover hält sein Versprechen auf ein spannendes Fantasy-Abenteuer.
6.     Ende: Das Ende des Buches war ein klein wenig vorhersehbar, da die Handlungsstränge die ganze Zeit darauf hin gearbeitet haben. Trotzdem war es ein würdiges Ende. Zudem lässt es offen ob noch weitere Bände der Reihe kommen, doch ich würde es mir auf jeden Fall wünschen.
7.     Bewertung:

1.     Handlung:          32 / 40
2.     Schreibstil:        13 / 15
3.     Charaktere:      18 / 20
4.     Umsetzung:        8 / 10
5.     Cover:                  5 / 5
6.     Ende                    7 / 10

                                                      83 / 100

Gesamtwertung:   8.3 P
Genrewertung:      8.5 P

Verlag Link: Heyne





Sonntag, 19. März 2017

Die Straße - Cormac McCarthy


Die Straße

Genre: Dystopie / Postapokalypse
Autor: Cormac McCarthy
Verlag: Rowohlt Verlag
Preis: 11 €
Seiten: ca. 250
ISBN: 978-3499246005

1.     Handlung: Ein Vater und ein Sohn machen sich auf den Weg Richtung Süden. Die Welt ist zerstört, alles besteht aus Asche und Staub. Fast nichts hat den großen Brand auf der Erde überlebt. Der Vater und der Sohn hoffen, dass es im Süden der USA an der Küste bessere Überlebenschancen gibt. Deshalb gehen sie der Straße gegen Süden entlang. Auf dem Weg werden sie mit Kannibalen und anderen fürchterlichen Gefahren konfrontiert. Die Vater-Sohn Liebe hält sie jedoch auf der Straße und die Hoffnung am Leben.
Auch wenn die Handlung nicht besonders klingt fesselt das Buch auf jeder Seite. Man muss weiterlesen auch wenn die Handlung nichts Neues bringt. Der Schreibstil spielt hier eine entscheidende Rolle. Falls jemand jedoch unentwegt Action in einem Buch braucht, ist dieses definitiv die falsche Wahl.
2.     Schreibstil: Der Schreibstil dieses Buches hat mich von der ersten bis zu letzten Seite an das Buch gefesselt. Manchmal musste ich es sogar aus der Hand legen, da mich die Gewalt und wie diese geschildert wurde, die Hoffnungslosigkeit und der Schmerz überwältigt haben. Die Welt ist vollkommen starr und nichts bewegt sich mehr auf ihr. Das spiegelt sich auch in dem Schreibstil wider. Verben werden durch Partizipien ersetzt und einzelne Wörter bilden einen „Satz“. Ellipsen und unvollständige Sätze sind ein weiteres Merkmal des Schreibstils. Falls man einen Satz überliest macht die Handlung keinen Sinn mehr. Jeder Satz ist von größter Wichtigkeit und das macht ein gutes Buch aus.
3.     Charaktere: Es liegt ein personaler Erzähler vor, der entweder aus der Sicht des Vaters oder der des Sohnes erzählt. Dadurch hat man die Innensicht und kann in die Gefühlswelt der beiden Personen eintauchen. Die Charaktere werden ansonsten nicht wirklich anders charakterisiert, da es allein um den Überlebenskampf geht. Der Sohn erscheint am Anfang noch etwas naiv, doch das wandelt sich vollkommen im Laufe des Buches. Es ist zudem ein interessantes Stilmittel diese Welt und die Hoffnungslosigkeit aus der Sicht eines Kindes zu erleben. Interessant sind die beiden Stimmen der Protagonisten, die man in den Dialogen erleben kann.
4.     Umsetzung: Die Umsetzung ist fantastisch. Vor allem die Dialoge, die nicht in Anführungszeichen geschrieben sind und man muss immer aufpassen wer was sagt, geben dem Buch seinen ganz eigenen Stil. Man bekommt Charaktereigenschaften aufgrund des Gesprochenen mit und nicht der Handlung. Auch die Länge des Buches ist ideal. Es gibt keinen typischen Spannungsbogen, doch die Spannung liegt in jedem Satz und in jedem Wort.
5.     Cover: Das Cover ist sehr passend und mir gefällt das Zitat der Times darauf.
6.     Ende: Das Ende des Buches hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen. Für mich war dieses überhaupt nicht nötig und hat die davor betonte Hoffnungslosigkeit irgendwie ein wenig zerstört. Es war jetzt auch keine Katastrophe, aber ich fand, dass es dem Buch in seiner Hoffnungslosigkeit, Grausamkeit und furchtbarer Schönheit nicht gerecht wurde. Jedoch wurde ein ganz wichtiger Wert durch das Buch und das Ende verdeutlicht: Nächstenliebe.
7.     Bewertung:

1.     Handlung:           36 / 40
2.     Schreibstil:         15 / 15
3.     Charaktere:        20 / 20
4.     Umsetzung:        10 / 10
5.     Cover:                   5  / 5
6.     Ende                      8 / 10

                                                        94 / 100

Gesamtwertung:   9.4 P
Genrewertung:      10 P

Das Buch ist ein unglaubliches Meisterwerk, welches nicht umsonst die hochkarätigen Literaturpreise wie den: Pulitzer-Preis oder den James Tait Black Memorial Prize. Das Buch fesselt und zeigt die Abgründe des Menschen auf sowie auch die Nächstenliebe. Eine hoffnungslose Welt in der die Hoffnung auf den Süden besteht. Ein Buch mit Gegensätzen aber in sich stimmig. Unglaublich!

Mittwoch, 8. März 2017

Paper Princess - Erin Watt


Paper Princess

Genre: Young Adult / Erotik
Autor: Erin Watt
Verlag: Piper
Preis: 13 €
Seiten: ca. 380
ISBN: 978-3492060714
1.     Handlung: Ellas Leben war bis her alles andere als leicht und als ihre Mutter starb war sie vollkommen auf sich alleine gestellt. Sie musste sich durch Leben schlagen mit mehreren Jobs, bis eines Tages ihr Vormund, der Multimillionär Collum Royal, auftaucht und sie in seiner Familie aufnimmt. Er hat vier Söhne, doch die Familie ist zerstört. Nun findet sich Ella mitten in dieser wieder. In einer Welt voller Reicher und voller heißer Brüder...
Die Handlung ist vollkommen irrelevant, unlogisch und sinnfrei. Wenn man eine komplette Zusammenfassung des Buches lesen müsste würde man sich kaputtlachen, da sie vollkommen unlogisch ist, dass sie schon wieder lustig ist.
2.     Schreibstil: Der Schreibstil hat mich sehr gestört, da ich die „Stimme“ der Protagonistin nicht leiden mochte. Sie benutzt viele vulgäre Wörter und mich hatte sie einfach genervt. Sie kam sehr naiv herüber, vor allem auch durch ihre Wortwahl und die der Gedanken. Ansonsten war der Schreibstil okay und man konnte das Buch gut durchlesen, allerdings war er auch auf keinen Fall überdurchschnittlich...höchstens Durchschnitt.
3.     Charaktere: Die Charaktere haben mich am meisten am ganzen Buch gestört. Zu erst einmal Ella. Am Anfang denkt man noch, dass sie ein starker Charakter ist, welcher weiß wie das Leben funktioniert und mit vielen Situationen klar kommt. Jedoch wird schon in der ersten Szene klar, dass der Charakter nicht vernünftig strukturiert ist. Am schlimmsten fad ich allerdings die Verhältnisse der einzelnen Personen zueinander. Vor allem zwischen Collum und Ella fühlt sich das Verhältnis unglaublich komisch an. Es ist kein Wunder das die Jungs etwas anderes vermuten. Allerdings finde ich auch das die Charaktere der Jungs nicht ambivalent sind.
4.     Umsetzung: Die Umsetzung fand ich recht gelungen und durch die kurzen Kapitel konnte man das Buch recht flüssig lesen. Allerdings ist das Setting nicht besonders ausgeschmückt und auch irgendwie nicht besonders beeindruckend. Der Aufbau der Handlung war an den meisten Stellen auch recht gelungen, allerdings die Spannung wurde nicht über das ganze Buch hoch gehalten.
5.     Cover: Das Cover des Buches war natürlich wirklich sehr schön und attraktiv.
6.     Ende: Das Ende des Buches war nicht überraschend und der sogenannte Kliff Hänger war nicht absolut überraschen und schockierend. Zog allerdings eine der schwachsinnigsten Handlungen der Protagonistin nach sich.
7.     Bewertung:

1.     Handlung:          15  / 40
2.     Schreibstil:          5  / 15
3.     Charaktere:          5 / 20
4.     Umsetzung:         4 / 10
5.     Cover:                  5 / 5
6.     Ende                    3 / 10

                                                37  / 100

Gesamtwertung:   3.7 P
Genrewertung:      5   P

Verlag-Link: Piper

Samstag, 4. März 2017

Eines Abends in Paris - Nicolas Barreau


Eines Abends in Paris

Genre: Liebesroman
Autor: Nicolas Barreau
Verlag: Piper
Preis: GB 18 € / TB 10 €
Seiten: ca. 380
ISBN: 978-3492302463

   1.   Handlung: Alain Bonnard besitzt eine kleines Programmkino in Paris. Er ist Nostalgiker und möchte den Menschen die sein Kino besuchen Träume schenken. Die Reihe „les amours au Paris“ zeigt alte französische Liebesfilme. Sie läuft jeden Mittwoch Abend im Cinéma Paradis und jeden Mittwoch kommt eine wundervolle schüchterne Frau im roten Mantel in die Vorstellung. Sie setzt sich immer in die Reihe 17. Eines Abends fasst sich Alain ein Herz und geht mit der jungen Frau aus. Er verliebt sich unsterblich und sie verabreden sich für den nächsten Mittwoch, doch die Frau im roten Mantel bleibt verschwunden. Alain begibt sich auf die Suche nach der Frau, an die er sein Herz verloren hat. Eine Suche durch Filme, Vergangenheit und Hinterhäuser beginnt.
2.     Schreibstil: Der Schreibstil von Nicolas Barreau ist sehr ausschweifend. Das bedeutet, dass er zwischen Gesprächen wirklich sehr viele Pausen macht und diese mit Zusatzinformationen füllt. Dies hat mich zumindest an mehreren Stellen am Lesefluss gehindert. Anderen könnte es allerdings auch zusagen, wenn man eine sehr langsame Erzählstruktur bevorzugt. Ansonsten hat er eine sehr reichhaltige Wortwahl, welche die Schönheit von Paris hervorhebt.
3.     Charaktere: Die Charaktere beschränken sich im Grunde auf Alain, aus wessen Sicht auch das Buch beschrieben ist, Mélanie, Solène (einer Schauspielerin) und dem Regisseur Allan Wood. Meiner Meinung nach ähnelten sich alle Charaktere ein wenig, dadurch kam keine wirkliche Abwechslung von dieser Seite des Buches. Alle sind auf ihre Art extrovertiert und haben etwas Besonders was sie mit dem Kino und Film verbindet. Das bildet allerdings auch eine Einheit in dem Buch.
4.     Umsetzung: Ich fand das Buch interessant von der Idee her. Auf den ersten Blick wirkt es wie eine typische kitschige Liebesgeschichte. Doch durch die Verzweiflung eines Mannes der nach seiner großen Liebe sucht, bekommt das Buch eine andere Seite. Auch die verwobenen Schicksale machen es besonders und nicht zu einer 08/15 Liebesgeschichte. Die Kapitel sind immer recht kurz gehalten, dadurch ist das Buch kurzweilig und zieht sich nicht.
5.     Cover: Das Cover ist wirklich hübsch und fängt die Hauptbotschaft des Buches ein. Auch den Titel finde ich unglaublich passend gewählt.
6.     Ende: Das Ende des Buches hat mich nicht mehr vollkommen überrascht und doch war noch ein kleiner Plottwist enthalten. Die letzten Szenen habe ich fast als die stärksten des gesamten Buches empfunden. Dementsprechend hat mich das Ende vollkommen von sich überzeugen können.
7.     Bewertung:

1.     Handlung:           30 / 40
2.     Schreibstil:         11 / 15
3.     Charaktere:        14 / 20
4.     Umsetzung:         8 / 10
5.     Cover:                   5 / 5
6.     Ende                     9 / 10

                                                      77 / 100

Gesamtwertung:   7,7 P
Genrewertung:      7,5 P

Das Buch ist als eine typische Liebesgeschichte nicht ganz so stark wie in der Gesamtwertung, da es viel mehr ist als ein als das. Es hat noch viele andere Aspekte in sich und ist dementsprechend nicht so stark im Genre. Zudem sind die Protagonisten im Grunde nur in sehr wenigen Szenen des Buches zusammen.  Wer einmal eine Liebesgeschichte mit Niveau lesen möchte, die aber trotzdem viele süße Elemente enthält, dem empfehle ich wärmstens dieses Buch.

Verlag Link: Piper Verlag